In Hamburg sagt man moin...

15.-16. März 2008

Hamburger SV : Borussia Dortmund

Es war so gegen kurz vor halb sieben, als ich auf den an der Poststraße in Bönen geparkten Reisebus zuging. Es war mein "erstes Mal", aber ich war gar nicht aufgeregt....freundlich wurde ich von in schwarz und gelb gekleideten netten Menschen und Menschinnen begrüßt, alle waren beschäftigt: Gepäck verstauen, Reiseproviant in Form von ca. 30 grünen Brinkhoff`s No. 1 Kästen einladen, Angehörige verabschieden, BVB-Plakate im Bus anbringen...noch mal kurz Pipi machen.

Dann endlich stiegen wir ein. Wilfried, ein bekennender Nicht BVB Fan und unser Busfahrer, startete den Motor und wir rollten los. Der Präsi sprach einige Begrüßungsworte, erklärte kurz den Ablauf der Reise und gab den Getränkekauf frei. Gesagt, getan...um 6 Uhr 40 zischte es zum ersten Mal aus einer kleinen grünen Flasche, wir waren noch nicht auf der Autobahn.



Eigentlich hatte ich noch gar keinen Durst, ich hatte mich ja auch noch nicht angestrengt. Trotzdem kaufte ich eine 20€-Getränkekarte, die ich aber noch ungelocht ließ. Nicht so meine Mitreisenden, die offensichtlich eine trockene Nacht hinter sich hatten. Fröhlich und emsig wurden Flaschen unterschiedlicher Größe und Farbe erstanden, geöffnet und entleert.

Flasche leer, bald Blase voll. Die erste Pipi- und gleichzeitig Frühstückspause nahte, es war gerade 8 Uhr geworden. Als ich den Bus verließ, traute ich meinen Augen nicht. Fleißige Helferinnen hatten in Windeseile einen Buffettisch neben dem Bus aufgebaut und darauf liebevoll Miniaturfrikadellen, gebratenen Hühnerkleinteile und zärtlich enthäutete Fleischwurststückchen drapiert. Dazu leckere frische Brötchen, diverse Soßen und endlich.... mein erstes Bier an diesem Morgen. Das zischte.




BVB Fanclub FORZA-BORUSSIA 1996 ON TOUR



Frisch gestärkt ging´s weiter Richtung Norden und dann immer geradeaus.
Ein zweiter Höhepunkt, reisetechnisch gesehen, nahte: Die Verlosung zweier original BVB Trikots. Früher sagte man: Das Glück ist mit dem Tüchtigen. Diesmal war das Glück mit mir, denn ich wurde als der neue Besitzer des Trikots mit der Größe XL ermittelt, tja, da machste nix. Aus diesem Grund gönnte ich mir ein Gewinnerbier und war trotzdem noch weit hinter den anderen durstigen Mitreisenden zurück...dafür musste ich auch nicht so viel pinkeln.

Nach weiteren PP´s erreichten wir gegen Mittag das Holiday Inn Hotel etwas außerhalb von Hamburg, aber nahe einer Kneipe, die mit frisch gezapften Duckstein lockte. Nach kurzer Eincheckphase trafen sich alle zur Vorbesprechung und Ducksteinverköstigung.




Nach gefühlten mehreren Tassen dieses Erfrischungsgetränkes machte sich der Tross auf in Richtung S-Bahn - wandern macht locker - und erreichte nach nicht wirklich kurzer Reise die nicht wirklich schöne HSH Nordbank Arena, die früher mal "Volksparkstadion" hieß.

Zum Spiel kann nur gesagt werden, dass unsere Borussen mit etwas mehr Engagement durchaus einen Punkt hätten mitnehmen können. So aber nicht.

Die Rückreise zum Hotel startete mit einer längeren Wanderung durch die Landschaft rund ums Stadion. Das gibt's in Dortmund ja nicht. Trotz allem blieb die Stimmung recht gut.




Nach angemessener Entspannungszeit startete der Fan Bus um viertel vor acht zur Gröninger-Brauerei mit fast allen hungrigen Fans. Die Brauerei wartete mit rustikaler Atmosphäre auf, die durch einen stimmungsvollen Akkordeonspieler musikalisch angereichert wurde. Norddeutsches Liedgut mit westfälischen Fußballliedertexten ergaben ein Gemisch, das man erlebt haben muss. Der Fußballfan aus Dortmund kann eben auch mit Alkohol lustig sein.

Der lange Tag endete in der Fan-Kneipe neben dem Hotel bei einigen Tassen Duckstein, die der Fan Club spendierte. Die Stimmung war gut, die Luft in der Kneipe nicht so. Einige hielten es fast bis zum Frühschoppen aus, andere legten sich kurz zur Ruh und legten nach dem Frühstück noch einen luftigen Spaziergang ein, bevor um High Noon der Bus gen Heimat rollte.




Auch die Rückfahrt wurde durch den Genuss von diversen Kaltgetränken untermalt, was zwangsläufig wieder zu Pinkelpausen führen musste, die auch ohne Pipihäuschen von Damen in freier Natur genutzt wurden. Halt die Jacken vor die Backen, dann kannst du ruhig ins Hückchen gehen.

Es war halb fünf, als wir wieder in der Poststraße waren. Etwas müde, aber kaum noch durstig, wurde der Bus entladen, Abschiedsküsschen wurden verteilt, Hände geschüttelt und die letzte Strecke der Heimreise angetreten.

Das war mal was...und ich war dabei. Ich freue mich schon auf die nächste Tour und sage danke an alle, die bei der Organisation dabei waren.




Schwarz-gelbe Grüße

Fred, ein Fanclub-Kolumnist


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